Nord Stream 2: Sichere Energieversorgung für Europa
Steffen Ebert, Nord Stream
2 AG
Ein weiterer Vortrag wird sich mit Nord Stream beschäftigen. Mitteleuropa
ist auf Erdgaslieferungen aus Russland angewiesen. Es wird erwartet, dass
die Fördermengen aus niederländischen und norwegischen Erdgasfeldern
zurückgehen werden. Umso wichtiger ist es, dass diese Erdgaslieferungen
aus Russland krisensicher sind. Die teilweisen Sperrungen der
Erdgaspipeline durch die Ukraine im Rahmen der Konflikte mit Russland hat
dieses Problem verdeutlicht. 2011 ging daher Nordstream 1 als
Erdgaspipeline durch die Ostsee in Betrieb. Sie ist eine 1.224 km lange
Direktverbindung, mit der die russische Gazprom unter Umgehung von
Transitländern in zwei Strängen 55 Mrd. m³ Gas jährlich an die
europäischen Verbraucher liefert.
Nun soll die Pipeline über zwei weitere Stränge um
eine Kapazität von 55 Mrd. m³ pro Jahr erweitert werden. Die
Fertigstellung ist für das Jahr 2019 geplant. Die für die Pipeline
verbauten Stahlrohre werden über einen Mantel aus Schwerbeton vor
Korrosion, mechanischer Beschädigung, Strömung und Auftrieb gesichert. Das
Gewicht der Rohre verdoppelt sich dabei von 12 t auf 24 t. Als
Gesteinskörnungen kommen Magnetit, Agglomerate, Sand und Eisenerz zum
Einsatz. Zunächst wird im Betonwerk das Rohr mit einer spiralförmige
Bewehrung und Beton ummantelt. Die Schichtdicke liegt dabei zwischen 60
und 110 mm. Die ummantelten Rohre werden anschließend 14 Stunden
dampfgehärtet. Nach strengen Qualitätskontrollen erhalten sie Schutzkappen
für Lagerung und Transport. Nahezu die Hälfte der 200.000 für das gesamte
Nord Stream 2-Projekt benötigten Rohre werden in einem Werk der Fa. Wasco
im finnischen Kotka – nahe des Startpunkts der Pipeline - mit Schwerbeton
ummantelt.