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Betonzusatzmittel sind aus der modernen Betontechnologie nicht mehr
wegzudenken. Sie haben der Betonbauweise den Weg in neue Einsatzbereiche
geebnet und in vielen Bereichen die Bauweise wirtschaftlicher gemacht.
Stabilisierer ermöglichen den Einbau von Unterwasserbeton ohne Entmischen.
So können dichte Baugrubensohlen umweltschonend ohne das Abpumpen von
Grundwasser hergestellt werden. Mit Fließmitteln hergestellte leicht
verarbeitbare Beton reduzieren die erforderliche Verdichtungsarbeit und
damit die Lärmbelästigung auf Innenstadtbaustellen. Luftporenbildner
ermöglichen Betone, die extremen Frost-Tausalz-Beanspruchungen
widerstehen. Oft werden Betonzusatzmittel aber auch für Probleme im
Betonbau verantwortlich gemacht: meist voreilig. Sicher ist das
Zusammenspiel der verschiedenen Betonausgangsstoffe im Laufe der
Jahrzehnte komplexer geworden. Aus dem Drei-Stoff-System Beton (Zement,
Gesteinskörnung, Wasser) ist ein Viel-Stoff-System geworden, bei dem die
einzelnen Komponenten Zement, Betonzusatzstoff und Betonzusatzmittel
aufeinander abgestimmt werden müssen. Hier bedarf es erfahrener
Betontechnologen, die die Anforderungen aus dem Bauverfahren, die
Einbaubedingungen und die geforderten Betoneigenschaften aufeinander
abstimmen. Dies ist zum Beispiel beim Herstellen von Industrieböden aus
Beton wichtig. Hier muss ein Fließmittel unter den Gesichtspunkten der
Einbaubedingungen, des gewählten Glättverfahrens und Glättzeitpunkts
ausgewählt werden und auf Wechselwirkungen mit dem zum Einsatz kommenden
Zement und weiteren Betonzusatzmitteln vor Baubeginn geprüft werden. Die
festgelegte Betonzusammensetzung muss dann auch so wie im Werk gemischt
vor Ort eingebaut werden. Wird dies berücksichtigt, treten durch die
Verwendung von Betonzusatzmitteln nur in absoluten Ausnahmefällen Schäden
auf. Ein Vortrag auf der VDB-Fachtagung 2018 wird intensiv auf dieses
Thema eingehen. Dabei wird der Einsatz von PCE-Fließmitteln im Beton für
Industrieböden eine wichtige Rolle spielen. Der Referent wird auch
eingehen auf Schäden beim Bau der Schleuse Wusterwitz eingehen, die die
Bundesanstalt für Wasserbau zu Ad-Hoc-Maßnahmen veranlasst hat, unter
anderem zu Empfehlungen zur Verwendung und Umgang mit verflüssigend
wirkenden Zusatzmitteln auf PCE-Basis.
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